Assamstadt liegt zwischen Heilbronn und Würzburg in der nähe von Bad Mergentheim und hat etwa 2000 Einwohner. Da die Anzahl der vorhandenen Bauplätze langsam zur Neige geht sollte im Rahmen eines Städtebauentwurfs am Institut für Orts-, Regional-, und Landesplanung bei Prof. Dr.-Ing. Klaus Richrath nach Erweiterungsmöglichkeiten für die weitere Entwicklung des Ortes gesucht werden. Diese Erweiterung sollte in mehreren Bauabschnitten möglich sein, um dem tatsächlichen Wachstum des Ortes Rechnung tragen zu können.
Bei der Analyse des infrage kommenden Baugebiets spielte die Topographie eine entscheidende Rolle. Das geographische Profil ist gekennzeichnet durch mehrere Senken, sowie eine sanfte, relativ gleichmäßige Steigung von ungefähr 6%. Im Bereich der Höhe von 355m ü. NN wird dann die Steigung geringer, wodurch sich eine Sichtgrenze vom Ortskern aus ergibt. Bezüglich der Ökologie war eine Frischluftschneise zu beachten, die von Bebauung freigehalten werden sollte, sowie die Vernetzung von bestehenden Biotopen anzustreben.
In dem bestehenden Ortskern befinden sich mehrere Zentren, unter anderem der Ortskern, der Einkaufsmarkt und die Gemeindeeinrichtungen. Aus diesen Zentren mit ihren Einzugsbereichen ergibt sich die Lage der einzelnen Bauabschnitte. Der erste Bauabschnitt liegt nahe der bestehenden Infrastruktur, um diese besser auszulasten und kurze Wege für die Bewohner zu ermöglichen. Mit dem zweiten Bauabschnitt sind dann auch Flächen für ein neues Zentrum mit Supermarkt oder einen zweiten Kindergarten berücksichtigt.
Die Haupterschließung erfolgt über die Senken, da diese durch mangelnden Ausblick und schlechtere Besonnung für Wohnbebauung weniger geeignet sind. Weitergeführt wird die Erschließung über Straßen, die parallel zu den Höhenlinien verlaufen, um Radfahrern und Fußgängern eine bequeme Fortbewegung zu ermöglichen. In den Stichwegen ist eine Notbefahrung für Transport- und Versorgungsfahrzeuge gewährleistet. Der zentrale Grünzug, als Grenze des Bauabschnitts 1a und 2a bietet die Möglichkeit für Spaziergänge und den Raum für Spielplätze.
Die neue Bebauung nimmt Rücksicht auf die Topographie und passt sich an die bereits bestehenden Baugebiete an, indem sie sich genauso Lagerhaft dem Hang angleicht, ihre Dichte vom Kern nach Norden hin abnimmt und sie eine ähnliche Randausbildung, mit dem Übergang zur Landschaft aufweißt.
Der erste Bauabschnitt basiert auf dem gewählten Rahmenplan und zeigt die vertiefte Durcharbeitung desselben. in der Nähe des Ortskerns befindet sich die dichteste Bebauung aus Hausgruppen ( siehe Perspektive ), deren Dichte sich der des Kerns anpasst. aus Gründen der optimalen Besonnung befindet sich diese Bauweise nur an der Ostseite der einzelnen "Quartiere". Der Übergang zum Bestand erfolgt über eine Schnittstelle aus Doppel- und Einzelhäusern.
Der Straßenraum der ersten Straße im Norden wird gebildet durch die direkt anschließende Bebauung im Süden und die Gartenbegrenzung aus Mauern oder Hecken zum Sichtschutz im Norden. Der Raum wird einerseits durch die Häuser geleitet, vermittelt aber durch seine Offenheit zu einer Seite nicht das Gefühl einer Straßenschlucht ( vgl. Perspektive zur Raumwirkung ).
Im Norden schließt dann eine Bebauung mit einer offenen Blockstruktur an, welche aus Doppel-, oder Einzelhäusern gebildet werden kann. Zur Stärkung des Blockcharakters stehen die Häuser der zweiten Reihe längs zum Hang. Durchbrochen wird diese Struktur durch den bereits erwähnten Grünzug.
Der Raum der nördlichen Straße wird ähnlich gebildet, wie der im Süden, allerdings mit dem Unterschied, dass sich im Norden eine Clusterbebauung anschließt. Diese Bauform aus einem Doppelhaus und zwei Einzelhäusern mit gemeinsamen Garagenhof ( siehe Perspektive ) ermöglicht den Übergang zur Natur durch die Verzahnung mit der Landschaft. Eine ähnliche Randausbildung erfolgt auch am westlichen Rand, durch Cluster aus Doppelhäusern. Der östliche Rand ermöglicht bei der Realisierung des ersten Bauabschnitts auch die Verzahnung mit der Umgebung, bei der Verwirklichung des zweiten Bauabschnitts bildet sich dann wieder ein geschlossener Block.
Reload
Schöner Städtebauentwurf, das Modell war am Institut verwahrt, leider keine Bilder vorhanden. Mittlerweile wurde das beplante Baugebiet scheinbar erschlossen, zumindest zeigt Google Maps Strassen auf alten Sattelitenbildern an.
